ein tierisch gutes Auto

Mein guter „Ferrari In Außergewöhnlicher Tarnung“ hatte einen Plattfuß und musste frisch beschlagen werden.
Deshalb durfte ich heute um halb sieben meine Tochter in der SUV-Nobel-Karosse (Lada Niva aus dem Jahr 1996) vom Papa zur Krankengymnastik chauffieren.
Musik ist hier nicht nötig, denn die Luxus-Karre hat extrem viel tierische Extras: beim Lenken maunzt eine Katze, beim Beschleunigen röhrt der Hirsch und brummt der Bär, und außerdem tritt ein Vibrationsalarm à la Klapperschlange in Kraft.
Der fürchterliche Nebel ist dann auch endlich verschwunden, nachdem ich die Kombizange zur Verstellung der Lüftung gefunden hatte. Mit diesem praktischen Mehrzweckwerkzeug ist es mir dann auch nach 10 Kilometern und einem kräftigen Hauruck gelungen, die Innentemperatur von Backofen auf Kühlschrank einzustellen – anscheinend ist der Sprit-Verbrater nicht mehr gefahren worden, seit es richtig Sommer ist.
Auf der Rückfahrt konnte ich dann bergab auf einer neu ausgebauten Strecke mal richtig Gas geben und auf 90 Kmh beschleunigen… WOW – da geht die Post ab!…. ein kurzer Blick in den Rückspiegel …… was ist das? Wer wirft hier weiße Backsteine aus meinem Auto mitten auf die Fahrbahn?….. Fuß vom Gaspedal… noch ein Blick in den Rückspiegel…. die Backsteine sind jetzt platt?!? Auf einmal die Erkenntnis: bei der Beschleunigung auf diese unglaubliche Geschwindigkeit hat der Vibrationsalarm des Autos den Innenspiegel einbezogen, und die Mittelstriche auf der Fahrbahn zu virtuellen Backsteinen gemacht.
Das Schöne am Fahren mit alten Schrottkarren: ich komme mir vor, als wär ich wieder 18 Jahre alt…

4 Gedanken zu “ein tierisch gutes Auto

  1. Ein großes „LOL“! 😉
    “Ferrari In Außergewöhnlicher Tarnung” als Umschreibung für einen FIAT – ich schrei mich weg …
    Wie herrlich du das beschreibst, Inge! 🙂

  2. Tja Ulrike, die Karre ist zwar nicht rot und schon 9 Jahre alt, sie hat 170.000 Kilometer auf dem Tacho, ist aber echt der Renner!
    Und außerdem war mein allererstes Auto auch ein Fiat (der 500er). Das war ein schönes kleines leuchtend gelbes Auto. Bei dem musste ich beim Parken immer das Faltdach schließen, damit die Leute keine Briefe reinwerfen. 🙂

  3. Ach, das ist ja`n Ding!
    Mein allerallererstes Auto war zwar ein Loyd 600 Alexander TS, aber nur zwei Wochen lang. Das erste NEUE Auto war dann auch ein Fiat 500 in positano-gelb. 😉
    Daran, dass es als Postkasten missbraucht werden könnte, hab ich damals allerdings nicht gedacht. Irgendwann – so nach ca. 2 Jahren – musste ich nur dauernd hinten an die Motorhaube und den Gaszug wieder einhängen, weil der ewig raussprang – einmal sogar mitten auf der Autobahn. Das war gar nicht lustig …

  4. Als ich meinen Fiat 500 bekommen habe, war der schon einige Jahre alt und hat damals 800 Mark gekostet 🙂
    Aber das mit dem Gaszug kenn ich auch. Das ist mir zum ersten Mal mitten in der Nacht, mitten im Wald und auch noch im Ausland (Hessen ;)) passiert. Natürlich hatte ich überhaupt keine Ahnung, was los ist und hab mich bibbernd vor Angst einfach an die Straße gestellt und auf das nächste Auto gewartet.
    An diesem Tag hatte ich unverschämt viel Glück: der (inzwischen auch nicht mehr) junge Mann war aus meinem damaligen Wohnort und Automechaniker 🙂

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.